Warum ist Sichtbarkeit eigentlich so verdammt schwer?
Fragt man in einen Raum voller Selbständiger, womit sie gerade Probleme haben, ist eine Antwort so sicher wie das Amen in der Kirche:

Sichtbarkeit
Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich bin definitiv keine Rampensau, keine Marktschreierin und auch keine Thought-Leaderin. Mir fällt es extrem schwer, einfach so in dieses Internet zu laufen und Leuten zu erzählen, warum mein Angebot supergeil ist.
Beim Gedanken daran, mir für eine Instagram-Story die Kamera ins Gesicht zu halten und lockerflockig drauflos zu quatschen, läuft mir ein kalter Schauer den Rücken runter. Die meisten meiner schön formulierten LinkedIn-Posts enden damit, dass ich sie dann doch nicht poste.
Und das kenne ich nicht nur von mir.
„Aber was, wenn jemand denkt, ich hätte keine Ahnung?“
Ich unterhalte mich immer wieder mit meinen Kundinnen über dieses Thema. Sie haben jahrelange Erfahrung, machen ihre Arbeit richtig gut – und trotzdem fällt es ihnen schwer, nach außen zu gehen. Warum? Weil sie Angst haben, dass jemand kritisch draufschaut. Dass es irgendeinen Highperformer Henning gibt, der mehr weiß als sie. Dass irgendwer, irgendwo etwas Negatives denkt.
Ich kenne dieses Gefühl leider auch nur zu gut. Du auch?
Lass uns mal umdenken
Hier kommt ein Gedanke, den ich mir immer wieder ins Gedächtnis rufe, wenn diese kleinen Ängste auf meinen Schreibtisch kriechen:
Es interessiert niemanden.
Klingt hart? Ist aber die Wahrheit. Die meisten von uns sind so mit sich selbst beschäftigt, dass wir gar nicht wirklich auf andere achten. Wir scrollen gedankenlos durch Social Media, überfliegen Beiträge und meist vergessen wir sie sofort wieder.
Heißt das, dass deine Inhalte unwichtig sind? Nein.
Heißt das, du kannst loslegen, ohne Angst zu haben, was jemand anderes denken könnte? Ja!
Niemand wartet darauf, dass du einen Fehler machst. Niemand beobachtet dich kritisch. Also: Dance like nobody’s watching! 🕺💃
Wenn dir das zu crazy ist, geh ganz still und heimlich in die Sichtbarkeit
Eine ganz sanfte Alternative zum Marktschreiertum ist, einen Blog zu schreiben.
So kannst du deine Expertise zeigen, ohne dich ins Rampenlicht zu stellen. Keine Kamera, kein aus der Nase gezogenes Storytelling, keine Algorithmus-Spielchen. Einfach nur deine Inhalte so, wie du sie veröffentlichen möchtest.
Falls Bloggen nicht dein Ding ist, gibt es auch andere Möglichkeiten, sichtbar zu werden, ohne dich direkt auf eine Bühne zu stellen:
- Newsletter: Teile regelmäßig wertvolle Inhalte mit deinen Abonnenten – ohne auf Social-Media-Algorithmen angewiesen zu sein.
- Podcasts oder Audio-Content: Falls du lieber sprichst als schreibst, kannst du dein Wissen in Audioform teilen – egal, wie lang oder kurz.
Wichtig ist, dass du eine Methode findest, die zu dir passt und mit der du dich wohlfühlst (sowas können wir übrigens im Marketing Intensiv-Tag gemeinsam herausfinden ✌️).
Langfristige Sichtbarkeit ohne Druck
Während ein Social-Media-Post nach ein paar Tagen verpufft, bleibt ein guter Blogartikel oder Podcast über Monate oder sogar Jahre auffindbar – besonders für Menschen, die aktiv nach einer Lösung suchen. Genau die willst du ja erreichen, oder?
Mein Blog Halló Ísland erreicht durchschnittlich um die 20.000 Personen im Monat – auch wenn ich Social Media komplett vernachlässige. Und genau deshalb mache ich mir auch keinen Stress mit ständigem Posten. Ich weiß, dass mein Blog im Hintergrund sichtbar bleibt und genau von den Leuten gefunden wird, die ihn finden sollen.
Für 2025 habe ich mir also weniger „Ich muss noch was auf LinkedIn posten“ und mehr „Ich schreibe jetzt einen Blogartikel, der lange relevant bleibt“ vorgenommen. Ehrlich gesagt, irgendwann kommt dann auch der Moment, in dem ich meine Inhalte auf anderen Plattformen teilen werde. Confidence kommt ja auch mit Übung und mit der Zeit.
Wie sieht’s bei dir aus?
Hast du schon einen Blog oder spielst du mit dem Gedanken, einen zu starten? Jetzt wäre der perfekte Zeitpunkt dafür!Falls du noch unsicher bist, hier eine kleine Checkliste für den Einstieg:
- Finde dein Thema – Wovon kannst du stundenlang erzählen? Worüber möchtest du schreiben? Was interessiert deine Zielgruppe?
- Starte mit einer einfachen Struktur – Eine Liste mit Themenideen ist ein super erster Schritt. Nichts überstürzen ☝️
- Setze dir ein realistisches Ziel – Ein Artikel pro Monat ist ein guter Start. Oder einer in zwei Monaten, oder zwei in einem Monat. Du wirst deinen Rhythmus finden.
- Mach dir keinen Stress mit Perfektion – Deine ersten Artikel müssen nicht perfekt sein, sie müssen nur online gehen.
- Veröffentliche und teile ihn – Dein Blog arbeitet für dich, aber ein kleiner Push schadet nicht! Wenn du dich bereit fühlst, teil doch mal einen Beitrag auf Social Media. Oder schick ihn mir, ich les ihn gerne.
Falls du loslegen willst, aber nicht weißt, wie – lass uns doch bei einer digitalen Limo oder einem Kaffee schnacken. Ich hab gehört, man setzt Ideen eher um, wenn man jemandem davon erzählt 👀